Die Antarktis


Was für eine atemberaubende Zauberwelt!

Wir haben in anderen Reiseblogs viel über die Einzigartigkeit von Antarktiskreuzfahrten gelesen und für uns entschieden, dass der once-in-a-lifetime-Moment günstig wäre, um uns so eine Reise gegenseitig zum Geschenk zu machen. Bei einer lokalen Agentur in Ushuaia sind wir dann fündig geworden. Ein last-minute-deal: 11 Tage „Antarctic Peninsula Cruise“ mit Start am 29.12.2023 passte perfekt in unseren Zeitplan. Also Reisebudget überprüft, Kreditkarten gezückt und gebucht. Diese Chance bekommen wir kein zweites Mal in unserem Leben.

Während der Weihnachtsfeiertage lernen wir auf dem Campingplatz drei weitere Camper-Paare kennen, die ebenfalls genau diese Tour gebucht haben: Anja & Jan (FerneZiele), Anja & Ulrich (Worldcruiser-OnTour), Judith & Arthur (YODA Travels) und eben wir (PuCe on Tour) – im Lauf der Reise firmieren wir zur Reisegruppe „Lustig“.

Am Morgen des 29.12. finden wir uns mit unseren Fahrzeugen am verabredeten Treffpunkt in der Nähe des Hafens ein und werden von zwei Mitarbeitern des Reisebüros auf einen Bauernhof etwas außerhalb von Ushuaia eskortiert (die 3,5 LKWs sind dann doch etwas groß für einen Parkplatz in der Stadt). Dort können wir unsere Autos abgesichert für die nächsten knapp 2 Wochen unterstellen. Die freilaufenden Hühner und Lamas werden schon gut aufpassen, vielleicht finden wir ja bei der Rückkehr frisch gelegte Eier unter der Motorhaube…

Überpünktlich und voller Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer schiffen wir uns um 14 Uhr an Bord der SH Diana ein. Mit insgesamt 180 weiteren Passagieren stechen wir für die nächsten Tage in See. Nach dem Check-In an Bord und Führung zu unserer Kabine auf Deck 5 springen wir beide erst mal unter die Dusche. Was für ein herrliches Gefühl, nach mehreren Tagen Katzenwäsche ausgiebig die Poren durchspülen zu können.

Nach einem schnellen Mittagessen erkunden wir das Schiff und besorgen uns beim Schiffsarzt Anti-Seekrankheit-Tabletten. Die werden wir nämlich noch brauchen. Die ersten Stunden nach dem Auslaufen gegen Mitternacht (wir verschlafen das ganze Prozedere) geht es durch den Beagle-Kanal Richtung Drake-Passage.
Das für seine Stürme und die raue See berüchtigte Gebiet südlich von Kap Horn gilt es in den nächsten 2 Tagen zu durchqueren bevor wir die Antarktische Halbinsel erreichen.

Und so kommt es, dass die Teilnehmerzahl beim Frühstück, Mittag- und Abendessen in den nächsten 48 Stunden recht spärlich ist…auch wir kämpfen in der stürmischen See streckenweise mit einem flauen Magen. Dank der Pillen ist es jedoch erträglich. Einzige Nebenwirkung: die Dinger machen müde. Wir schlafen zwischen den Mahlzeiten und des obligatorischen Sicherheits- & Evakuierungstrainings um die Wette.

das Schiff wartet schon im Hafen auf uns
Bauernhof bei Ushuaia
SH Diana
Antarktis-Gruppe mit Kapitän Rømnes

Am 31.12.23 gegen 17 Uhr dann die Sichtung des ersten Eisbergs. Dutzende Kameras klicken – mächtig und erhaben gleitet er auf unserer Steuerbordseite vorbei. Stille an Bord. Alle staunen gefesselt von dem Anblick. Und frieren an der Reling! Auf unserer Fahrt werden noch tausende weitere Eisberge auf uns warten. Und manche muss die Diana Bug voraus aufs Korn nehmen, weil links oder rechts davon kein Platz zum Darum-Herum-Navigieren ist. Denn in den zum Teil engen Passagen tummeln sich da nämlich noch größere. Manche zerbrechen mit lautem Knacken und Getöse, andere gleiten knirschend unter den Schiffsrumpf oder daran vorbei. Unser brandneues Schiff ist für genau solche Gewässer konstruiert und ausgelegt worden. Also kein Problem. Das Schicksal der Titanic wird uns erspart bleiben.

Nach zwei kurzweiligen Seetagen eröffnet unser norwegischer Wikingerkapitän Svein-Rune Rømnes die Silvester-Party. Ausgelassen feiern wir zusammen mit der Crew kurz vor dem Polarkreis das Ende des für uns so erlebnisreichen Jahres 2023. Die sonst mondäne, kleine Diana wird kurzzeitig zu einem richtigen Partyboot. „3, 2, 1, happy new year!“ Zu den Klängen von Amazing Grace klirren die Champagnergläser auf ein gesundes und spannendes Neues Jahr 2024.

Die Feierlaune hält aber nicht lange an. Denn nur 10 Minuten später kommt die Durchsage von Expeditionsleiter Richard: „ladies and gentlemen: we have whales around the boat!“. Der Kapitän lässt das Boot stoppen, wir schnappen uns warme Jacken und Mützen, flitzen nach draußen und erleben ein grandioses Schauspiel. Mehrere Buckelwale tummeln sich um das Schiff und ziehen ihre Bahnen durch die mit Krill gesättigten Gewässer. Ein Silvestermenü auf „walisch“. Wir können unser Glück mal wieder kaum fassen.

Und hier stellt sich Frage: Beobachtungen nach Mitternacht? Ist es dafür nicht zu dunkel? Die kurze Antwort: nein. In diesen Breitengraden wird es im Sommer niemals dunkel. Die Sonne verschwindet nachts zwar für ca. 2 Stunden unter dem Horizont, aber es bleibt trotzdem rund um die Uhr taghell.

Nun aber ins Bett, denn bereits um 8 Uhr müssen wir uns auf Deck 3 einfinden zum Ausschiffen für unseren ersten Landgang.

Die folgenden 5 Tage laufen in ihrem Rhythmus ähnlich ab. Morgens ein Landgang, nachmittags entweder ein neuerlicher Landgang oder ein Schlauchbootausflug durch die antarktischen Eisgewässer. Dazu verlegt die Diana jeweils tagsüber oder über Nacht den Standort, um ein möglichst abwechslungsreiches Angebot an Ausflugszielen zu erreichen. Jeder neue Ort bietet ein einmaliges Erlebnis. Mal sind es Pinguinkolonien, für deren Beobachtung wir schwindelerregende Höhen erklimmen müssen (wie schaffen die Tierchen auf ihren kleinen Füßchen das bloß?); dichte, rosagefärbte „Straßennetze“ durchziehen als Pinguin-Highways die schneebedeckten Hänge, dann wieder Seehund- oder Walgebiete. Auch ein Besuch der argentinischen Forschungsstation Brown-Station steht auf dem Programm. Die tiefblauen Skulpturen aus uraltem Gletschereis, die einfach um uns herum im Meer schwimmen sind bezaubernd schön und man wähnt sich auf einem anderen Planeten.

Leider können wir bei Port Lockroy nicht an Land gehen; denn die Pinguindichte ist so groß, dass der geforderte Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Der Schutz der Tiere geht vor. Und so kommt die Besatzung der Port Lockroy Forschungsstation eben auf unser Schiff zu einem spannenden Vortrag über das Leben und Arbeiten in dieser menschenfeindlichen Umgebung. Erklärtes Ziel ist es, die unberührte und in großen Teilen unbekannte Natur besser zu verstehen und dadurch zur Erhaltung des einzigartigen Ökosystems beitragen zu können. Als Unterstützung der hauptsächlich mit Spendengeldern finanzierten Stiftungsarbeit kann man Pinguinpatenschaften übernehmen. Am 24.12. kam das erste Küken der Saison auf die Welt, das Team hat es auf den Namen Jesus getauft….und wir haben ab jetzt „sweet little Jesus“ mit im Wohnmobil…

Die einsamen Forscher sind jedes Mal dankbar, wenn ein Kreuzfahrschiff vorbeikommt. Denn der seemännische Brauch gebietet es, mindestens eine heiße Dusche und eine warme Mahlzeit an Bord zu gewähren. Eine höchst willkommene Abwechslung für die Crew von der Station.

Übrigens unterhält das Vereinigte Königreich Großbritannien in Port Lockroy das südlichste Postamt der Welt mit einem postmaster und eigenem, königlichem Poststempel. Natürlich schicken wir Postkarten in die Heimat. Wann diese wohl ankommen und welche Reise sie dann zurückgelegt haben werden?

südlichstes Postamt der Welt
Adoptivpinguin on Board

Doch zurück zum Ausschiffen. In mehrere Zwiebelschichten warmer Kleidung gehüllt (die äußere Lage muss wasserfest sein) und mit Schwimmweste und dicken Stiefeln (sog. Muckboots) ausgerüstet, mit denen wir durch ein Desinfektionsbad steigen müssen (zur Verhinderung der Einschleppung von Krankheitserregern auf das antarktische Festland), klettern wir durch eine Außentür in der Schiffswand auf ein Schlauchboot (Zodiac). Max. 12 Personen pro Boot. Und dann geht die teils wilde und spritzige Fahrt zum Landungsplatz los. Dafür sind die wasserdichten Oberlagen bestimmt! An einem der Landungsplätze spielt uns beim Aussteigen sogar ein Seeleopardenbaby um die Beine.

Die anschließenden „Pausen“ sind gefüllt mit lehrreichen Vorträgen von ausgebildeten Meeresbiologen und Geologen über die zauberhafte, jedoch sehr fragile Welt der antarktischen Fauna und Flora (!). Wir lernen, was katabatische Winde sind, wie die Nahrungskette vom Phytoplankton über Krill zu Seehunden & Pinguinen bis hin zu den Walen funktioniert, über Wärmeisolierung der Tiere im kalten Eis und wie die Tiere es schaffen, trotz direkten Kältekontakts ihre Gliedmaßen (z.B. Pinguinfüße, Walflossen) warm zu halten. Wie die ersten Entdecker und in der Folge dann die Wal- und Robbenfänger zurechtkamen.
Bis sich schließlich nach 1959 über 40 Länder, darunter auch Deutschland, zu dem Antarktischen Schutzprogramm (antarctic protection treaty) zur ausschließlich friedlichen Nutzung und wissenschaftlichen Erforschung der unbewohnten Antarktis vereinbaren konnten.
Dies bedeutet auch, dass der Tourismus extrem strikten Auflagen unterliegt (IAATO-Abkommen), um eine menschliche Kontamination zu verhindern. Beispiel: es dürfen nur jeweils maximal 100 Personen gleichzeitig an Land/auf das Eis. Kein Hinsetzen oder Ablegen von Gegenständen. Mindestens 5 Meter Abstand zu Pinguinen, 20 Meter zu Säugetieren. Unsere Expeditionsleiter achten mit viel Charme aber doch mit der gebotenen Strenge auf die Einhaltung der Regeln. Selbst unser Schiff darf nur mit maximal 10 Knoten fahren, um für die Meeressäuger keine Gefahr darzustellen.

Auf einer Fahrt in die Antarktis darf eine Polartaufe natürlich nicht fehlen. Fünf von uns Achten haben sich in einem Anfall von Leichtsinn und Gruppendynamik für den „polar plunge“ angemeldet. So kommt es, dass wir an einem Nachmittag in Badeanzug/-hose und Bademantel gehüllt bibbernd an der Außenluke dem Sprung ins Eismeer entgegenfiebern; hoffentlich fiebern wir hinterher nicht weiter! Zur Sicherheit wird jeder Springer angeleint; Ohnmachtsanfälle kommen wohl schon mal vor. Patricia ist zuerst dran. Christian folgt danach. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Luft anhalten und mit einem weiten Sprung hinein in das -1° kalte, kristallklare Wasser. Platsch…wo ist oben…wo ist das Schiff…hurra, ich lebe noch… adrenalingepuscht fühlt es sich gar nicht so kalt an. Trotzdem lieber schnell wieder raus. Über eine Leiter klettern wir zurück an Bord und werden mit einem Glas Wodka empfangen (auf Nachfrage auch zwei). „Das müsst ihr trinken, wärmt von innen und beugt Erkältung vor.“ Also rein mit dem Stoff und sofort ab zum Freiluftpool achtern auf Deck 7. Im dampfend heißen Wasser wärmen wir uns wieder auf und lassen mit viel Gelächter das eben Erlebte nochmal Revue passieren. In der Rückschau war es sogar richtig gut. Und in der Gruppe macht so etwas natürlich noch viel mehr Spaß.

Nach einer relativ schaukeligen Nacht, fahren wir während des Frühstücks durch eine schmale Lücke eines Vulkankegels und das Wasser ist plötzlich: ruhig – der Kapitän hat uns in den runden Krater Deception Island gezirkelt. Es mutet sehr nach Jules Verne und seiner Nautilus an. Deception Island ist immer noch aktiv, daher sind die Berghänge auch nicht mit Schnee und Eis bedeckt. Im Flachwasser an der Uferlinie steigen kleine Bläschen durch den Sand. Die erkalteten Lavaströme von den Hängen über den breiten, fast schwarzen Vulkan-Strand zum Wasser vom letzten Ausbruch 1969 sind noch gut zu erkennen. Nach diesem Ausbruch haben sich die letzten verbliebenen Forschungsaktivitäten von hier zurückgezogen. Der Spaziergang an Land führt uns durch die Hinterlassenschaften einer ehemaligen Walverarbeitungsstation – interessant und erschreckend zugleich. Seit nunmehr über 70 Jahren rosten und verfallen die Überbleibsel der Fabrik- und Wirtschaftsgebäude der Walfettkocherei (oder eben auch nicht; bei diesem kalten Klima). Selbst ein ehemaliger Flugzeughangar etwas abseits ist noch gut „in Schuss“. Ein mahnendes Zeugnis dafür, was die kurzfristige Verfolgung wirtschaftlicher Interessen in einem so empfindlichen Ökosystem anrichten kann. Nur die Gefahrstoffe (Öle, Batterien, etc.) wurden in einer Reinigungsaktion in den achtziger Jahren weggeholt. Einige neugierige Pinguine sind auch in die Bucht gekommen. Vermutlich wollen sie sich die Füßchen auf dem warmen Sand aufwärmen – oder für Fotos posieren. Den Mindestabstand von 5 Metern können wir fast nicht einhalten; wir werden verfolgt!

Die aufmerksame Crew der SH Diana verwöhnt uns rund um die Uhr. Kulinarisch schwelgen wir im 7. lukullischen Himmel. Mittags meist als abwechslungsreiches Buffet (täglich wechselndes Thema), abends dann 5-Gänge-á-la-Carte mit ausgezeichneten, jeweils dazu passenden Weinen. Unser Kellner Mark begrüßt uns immer mit Namen „Madame Patricia & Sir Christian“, kommentiert unsere Bestellungen mit „excellent choice“ und „if you don’t like it, I’ll change it“!

Am späteren Abend Unterhaltung in der Observation Lounge auf Deck 7, ob nun Tango-Show, Popmusik mit der Sängerin Sascha oder unserem Bordpianisten René. Wir fühlen uns sehr wohl an Bord, nicht zuletzt auch aufgrund der Begleitung unser netten Camper-Gruppe.

Am 07. Januar erreichen wir nach neuerlichem, schaukeligem Durchqueren der Drake-Passage am frühen Abend wieder den Hafen von Ushuaia. Unsere Reisegruppe nutzt die Gelegenheit, nicht von Bord zu gehen, um z.B. die Stadt zu erkunden. Vielmehr genießen wir den letzten Abend „full service“ auf dem Schiff in vollen Zügen, bevor es dann am nächsten Tag wieder zurück in die LKWs geht. Alle sind etwas wehmütig und wir stellen uns die Frage was passieren würde, wenn wir einfach an Bord blieben?

Es war eine fantastische Reise – unsere Speicher sind voll mit Eindrücken und Erlebnissen und hunderten spektakulären Bildern.

Zum Nachvollziehen hier in Stichpunkten unsere (Ausflugs-) Stationen an der antarktischen Halbinsel:

Mikkelsen Harbour auf der Südseite von Trinity Island eingebettet zwischen Skottsberg Point und Borge Point war im 19. Jahrhundert dank seiner geschützten Lage ein wichtiger Ankerplatz für norwegische Robben- und Walfänger.

Cierva Cove: die Bucht an der Westküste von Graham Land wurde nach Juan de la Cierva, dem spanischer Erfinder des Gyrokopters (erfolgreicher Erstflug 1923) benannt.

Orne Harbour: diese kleine, etwa 1,5 Kilometer weite Bucht südlich von Cape Anna auf Graham Land wurde 1898 von der belgischen Antarktis-Expition unter Gerlache entdeckt. Den Namen Orne haben Norwegische Walfänger für die Gegend benutzt.

Die argentinische Forschungsstation Brown Station (benannt nach Admiral William Brown, dem Vater der argentinischen Navy/Marine) liegt auf der Sanaviron-Halbinsel des Graham Landes. Bei unserem Besuch (noch) nicht besetzt, da nur während der antarktischen Sommermonate Forschungsarbeiten stattfinden.

Port Lockroy: Besuch der Forscher und Stiftungsmitarbeiter auf der SH Diana mit Vortrag über das Leben und Arbeiten in Port Lockroy (Landgang wegen Pinguin-Übervölkerung nicht möglich gewesen). Südlichstes Postamt der Welt.

Die erste Kartographierung von Hidden Bay wurde von der belgischen Antarktis Expedition unter Gerlache vorgenommen (1898). Den Namen hat dann das englische Antartkis-Namensgebungskomitee 1958 aufgrund seiner versteckten Lage in den Screen Inseln vergeben. Hier haben wir unsere Polartaufe mit dem „polar plunge“ gemacht.

Durchfahrt durch den engen Lemaire-Kanal: die 11km lange, jedoch stellenweise nur knapp 600m breite Passage ist auch als die „Kodak-Lücke“ bekannt (wegen der vielen Fotos, die hier jedes Mal gemacht werden). Steile, z.T. fast 1000m senkrecht aufragende Bergwände flankieren diese Engstelle, die mit Eisbergen nur so gespickt ist. An manchen Tagen ist die Durchfahrt durch besagte Eisberge auch einfach komplett blockiert. Zuerst beschrieben in 1873 von einer deutschen Antarktisexpedition.

Portal Point, im nordöstlichen Teil der Reclus Halbinsel, hat seit 1956 große Bedeutung für viele Forschungsexpeditionen, die ins Hinterland dieses Teils der Antarktis vordringen wollen. Hier wurde damals eine Hütte errichtet, die den „Eingang“ zu den Routen auf das Antarktisplateau markiert.

Die Gletscher Nobile, Bozhinov, Krebs, Wellman und Renard ergießen sich in die Charlotte Bay. Eine etwa 22km lange Einbuchtung in die westliche antarktische Halbinsel (zwischen Reclus Halbinsel und Cape Murray). Kalbende Gletscher und nahezu vollständige Bedeckung des Wassers mit kleinen Eisbergen. Zodiacausfahrt.

Whalers Bay: diese spektakuläre Bucht inmitten des Kraters des immer noch aktiven Vulkans Deception Island verkörpert eine reiche Geschichte als wichtige Walfang- und Walverarbeitungsstation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von Briten 1820 entdeckt erfuhr die Bucht ihre „Blüte“ als Zentrum für die Verarbeitung von Walfett in Tranöl. Der Strand ist immer noch übersät mit Hinterlassenschaften, inkl. Fabrikanlagen, Gebäuden, einem kleinen Friedhof und einem Flugzeughangar (!). Fast schon eine Art Freilichtmuseum, das stark zum Nachdenken über den Einfluss des Menschen auf die empfindliche Umwelt anregt.

Baily Head (an der Außenseite des Vulkankegels Deception Island) mit seinen eindrucksvollen vulkanischen Gesteinsformationen bietet einen atemberaubenden Anblick auf die hier zu tausenden lebenden Chinstrap-Pinguine. Sie flitzen und springen zum Teil nur wenige Meter an unserem kleinen Zodiac vorbei.

3 Kommentare zu „Die Antarktis“

  1. Hans und Elisabeth

    Tolle Bilder, sehr interessanter Bericht. Die Expedition hat sich sicher gelohnt. Aber wie verrückt muss man eigentlich sein ins -1° kalte Wasser zu springen? Wir wünschen euch weiterhin eine schöne und interessante Reise.
    Elisabeth und Hans

  2. Silvia und Günther Hülß

    Liebe Patricia, lieber Christian, Ihr versetzt uns immer wieder in Erstaunen und Begeisterung. Eure Erlebnisse überschlagen sich von einem zum anderen Mal. Die Antarktis Reise war ja nochmal „eins obendrauf“. Das mit dem Eisbaden verdient besondere Anerkennung. Beim anschauen der Bilder war uns schon kalt. Wir lesen stets mit großer Begeisterung Eure so toll beschriebenen Erlebnisse. von den Fotos und Videos (wir schauen uns immer alles an) ganz zu schweigen. Wir wünschen Euch weiterhin alles Gute.
    Ihr habt noch nicht mal die Hälfte Eurer Tour rum und seid schon mit den wunderbarsten Erlebnissen bis oben hin angefüllt. Sicher ist noch Platz für weitere Abenteuer.
    Liebe Grüße von Silvia und Günther

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